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G
ELEITWORT
„Erziehen ist wie ein Abwägen, man wägt gut die Schritte ab.
Ein Fuß fest auf sicherem Boden, aber der andere in riskantes
Gebiet gesetzt. Wenn dieser dann Sicherheit findet,
geht der erste Fuß in riskantes Gebiet. Man kann nicht nur
auf dem Gebiet der Sicherheit erziehen. Das heißt zu verhindern,
dass die Menschen wachsen. Man kann aber auch nicht nur
im Risiko sein es braucht das Gleichgewicht der Schritte
Ich möchte euch, liebe Erzieher, ermutigen, neue Formen
der Erziehung zu finden, die nicht konventionell sind,
an die Notwendigkeiten von Ort, Zeit und Menschen angepasst.
Das ist das Wichtige in unserer ignatianischen Spiritualität
Immer weiter gehen und sich mit den konventionellen Dingen
nicht zufrieden geben. Dazu ermutige ich euch.“
(Papst Franziskus: Ansprache an Jesuitenschüler und –lehrer vom 7.6.2013)
Seit seiner Wahl ermutigt Papst Franziskus die Kirche und ihre
Institutionen immer wieder zu jenem Blick auf die Welt, der
sie die „Zeichen der Zeit“ erkennen lässt, um sie „im Licht des
Evangeliums“ deuten zu können (GS 1). Für Katholische Schu-
len bedeutet dies heute eine enorme Herausforderung: sie
sind dazu aufgerufen, ihren Dienst an der Welt und an der
Gesellschaft immer neu zu überdenken. Sie müssen auf die
immensen Nöte der Gegenwart – auch in unseren reichen Ge-
sellschaften Europas – reagieren: auf die immer noch vorhan-
dene Bildungsungerechtigkeit, auf den wachsenden Wunsch
nach einer inklusiven Gesellschaft und Schule, auf die immer
größer werdenden seelischen Belastungen von Kindern und
Jugendlichen.
Der Blick zurück auf die Person und das Wirken von Prälat Max
Müller, dessen 90. Geburtstag wir in diesem Jahr hätten feiern
können,
ist
so
gleichzeitig
ein
Blick
nach
vorn.
Auch
er
stand