Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 13

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weiteres berufliches Leben bestimmen sollte. Noch war ein
„Marchtaler Plan“ als gemeinsamer Erziehungs- und Bildungs-
plan der Katholischen Schulen in der Diözese Rottenburg-
Stuttgart nicht in Sicht, aber von der Forderung des damaligen
baden-württembergischen Kultusministers Dr. Roman Herzog
„im Zeichen der inneren Schulreform die Grundlagen der Er-
ziehung und Bildung an allen Schulen des Landes zu überden-
ken, den Auftrag des § 1 des Schulgesetzes zu konkretisieren
und Lehren wieder als Akt der Zuwendung [...] zu sehen“
(aus
dem Vorwort des Heftes)
, sahen sich auch die Katholischen
Schulen herausgefordert. Mit der neu gegründeten Lehreraka-
demie, den alljährlichen Pädagogischen Grundlehrgängen für
die Leiter dieser Schulen, den jährlichen Fortbildungssemina-
ren für die Lehrerkollegien und nicht zuletzt durch die neue
Heftreihe waren wirkungsvolle Instrumente dafür vorhanden,
dass die Katholischen Schulen Antworten auf die drängenden
bildungspolitischen Fragen der Zeit suchen, finden und geben
konnten: So hatte mit der Gründung der Lehrerakademie
wahrlich ein neuer Aufbruch im Bereich der Katholischen
Schulen begonnen.
Mit der Aufforderung „den Wandel bewältigen, nicht negie-
ren“ (M
ÜLLER
1978, S. 19) übernimmt Max Müller eine Kapi-
telüberschrift aus Helmut Kaspers wegweisendem Artikel
„Worum es heute eigentlich geht“ (K
ASPER
1978, S. 69), der
als Grundsatzreferat ebenfalls beim ersten Grundlehrgang in
Obermarchtal gehalten wurde. Der Untertitel von Kaspers
Grundsatzreferat („Vorüberlegungen zu einem Konzept für die
Erziehung aus christlicher Verantwortung“, ebd. S. 5) mag Max
Müller und den Verantwortlichen im Bischöflichen Schulamt
den Anstoß gegeben haben zu einer konzeptionellen Entwick-
lung, die schließlich im Marchtaler Plan mündete, nachdem die
Diözesansynode von 1985/86 nicht nur dazu ermutigt, son-
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