Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 23

22
Idee, mit Kindern und Jugendlichen Lebens- und Lernzeit in der
Schule als wertvolle Zeit der lustvollen Weltbegegnung und
–aneignung zu verstehen und auszugestalten. Dies geschieht
durch die Schaffung anspruchsvoller Lernumgebungen, durch
sensible und beziehungsstarke Lehrkräfte bzw. Pädagogen
und durch eine am Wohl der Kinder und Jugendlichen orien-
tierte Schulkultur“ (M
ANGOLD
/T
USCHL
-K
RIEGEL
2013, o. S.).
1.2.3
I
NKLUSION
UNSER
U
MGANG MIT
H
ETEROGENITÄT
Nach PISA stellt auch der Umgang mit Heterogenität eine der
Bedingungen dar, die zum Gelingen von Schule beitragen. Für
Deutschland folgert B
AUMERT
(2002; zitiert aus H
ELMKE
2009, S.
50): „In der Verbesserung des Umgangs mit Differenz liegt
vermutlich die eigentliche Herausforderung des Systems“.
Schulsysteme in Staaten, die zu den „PISA-Siegern“ gehören,
heben, im Gegensatz zu den deutschen gegliederten Schulsys-
temen mit ihren Bemühungen um möglichst homogene Klas-
sen, gerade ihre Vielfalt als Gewinn bringend hervor, so in
Australien: „We value diversity here“ (K
OCH
-P
RIEWE
/R
ATZKI
2003, S. 78) und in Kanada: „We celebrate difference“ (ebd. S.
79). Auch in Deutschland verweist die Laborschule Bielefeld
auf die „Differenz als Gewinn“ in ihren heterogenen Klassen
und Strukturen (vgl. D
EMMER
-D
IECKMANN
2001).
Beim Umgang mit dem durch die UN-Behindertenrechtskon-
vention von 2006 (von Deutschland ratifiziert 2009) aufge-
worfenen Thema „Inklusion“ besteht wieder die Gefahr, die
beiden von M
ÜLLER
(1978, S. 19) ausgeschlossenen Wege als
Optionen zu sehen: Den „Zeitgeist“ zu ignorieren „und seine
Fragen nicht an sich heranzulassen“
(ebd.)
könnte dadurch
geschehen, dass man „so tut als ob“. B
RÜGELMANN
(2011,
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...93
Powered by FlippingBook