Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 61

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tet werden, sondern die Schüler/innen zunehmend die Mög-
lichkeit bekommen, an ihrem Vorwissen und ihren Interessen
anknüpfende Themen sich selbst zu erarbeiten. B
RÜGELMANN
betont die „inhaltlichen Wahlmöglichkeiten“, wenn es darum
geht, „den Einzelnen gerecht zu werden“
10
(2011, S. 356).
In entsprechenden Projekten zur Gestaltung des Vernetzten
Unterrichts, bei denen mich derzeit freundlicherweise Lehrer/
-innen aus verschiedenen Schulen und Schularten unterstüt-
zen, zeigt sich, dass dies ein Weg zur Individualisierung in ei-
ner sinnvollen Verbindung aus dem Vernetzten Unterricht und
der Freien Stillarbeit sein kann. „Selbständiges Suchen und
Finden und Bewältigen von Aufgaben“ (M
ÜLLER
1989. S. 51)
wird damit selbstverständlich und Zieldifferenz stellt sich von
selbst ein: Nicht alle lernen das gleiche, der Lehrer sorgt aber
für eine gemeinsame Basis und den „roten Faden“ für alle.
Max Müller warb dafür, die Spielräume des Lehrplans zu nut-
zen
und
„bei einem gleichen durch den Lehrplan hergestellten
Sockel eine Individualisierung des Lernens und Leistens [zu]
ermöglichen“
(M
ÜLLER
1989, S. 51). Für
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ROEBEN
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AISER
beginnt Individualisierung bei der Unterrichtsplanung: „Unter-
richtseinheiten werden so geplant, dass ein gemeinsames
Fundament von allen erreicht werden kann und ein vielfältiges
Additum individuell bestmögliche Lern- und Leistungswege
bietet“ (2011, S. 42, Abb. 2).
Die Spielräume sind den Lehrer/-innen in allen Fächern gege-
ben, in denen keine Abschlussprüfungen zu erwarten sind:
Schwerpunktsetzungen sind deshalb vor allem im Vernetzten
Unterricht möglich, selbstverständlich aber auch in Fächern
wie Mathematik, Deutsch und Englisch. Bei unseren neuen
Verbundschulen aus Real- und Werkrealschulen (vgl. Kapitel
1.2.4, S. 30) ist das sorgfältige Unterscheiden von gemeinsa-
1...,51,52,53,54,55,56,57,58,59,60 62,63,64,65,66,67,68,69,70,71,...93
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