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sind unterschiedlich fündig und liefern unterschiedliche Ergeb-
nisse. Jeder investiert aber das Maximum seiner individuellen
Fähigkeiten, es wird von jedem erwartet, dass er sich an-
strengt, aber niemand wird überfordert. In den Pausen und bei
den Mahlzeiten trifft sich das ganze Team, man erzählt von
seinen Schwierigkeiten beim Graben, von unvorhergesehenen
Problemen und wie man diese zu lösen versucht hat. Man
zeigt sich stolz die Funde, tröstet und ermutigt diejenigen, die
nicht so erfolgreich waren, gibt ihnen Tipps, teilt ihnen evt.
einen anderen Partner zu, gibt ihnen besseres Werkzeug oder
verweist sie auf ergiebigere Grabungsstellen. In den Pausen
kommen aber auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. Man lacht
miteinander, entspannt sich und schöpft neue Kraft. Zwi-
schendurch gibt es gemeinsame Besprechungen. Am Abend
feiert die Mannschaft miteinander, man singt am Lagerfeuer
Lieder und isst zusammen. Dann geht es weiter zu einem
neuen Grabungsfeld.
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Natürlich geht es im Unterrichtsgeschehen nicht um materielle
Schätze, sondern um die Förderung der Begabungen, die je-
dem Kind und Jugendlichen innewohnen: Sie sind Schätze, die
es zu heben, ans Tageslicht zu bringen, zu fördern gilt. Das
Leitbild der Gemeinschaftsschule „Durch ein Maximum an in-
dividuellem und ein Optimum an gemeinsamem Lernen ent-
wickeln Kinder und Jugendliche Freude am Lernen“ (K
UL-
TUSPORTAL
2013b) wurde in diese Geschichte eingearbeitet;
trotzdem soll sie nicht nur die Arbeit einer Gemeinschafts-
schule darstellen, auch nicht nur die einer inklusiven Schule,
vielmehr die Arbeit in einer heterogenen Klasse, in der Kinder
und Jugendliche mit unterschiedlichen Begabungen, Fähigkei-
ten und Interessen miteinander und voneinander lernen, aber
nicht aneinander gemessen werden.