Marchtaler Gespräche im Studienkolleg

 

Am vergangenen Dienstag fanden die ersten Marchtaler Gespräche zur Wirtschaftsethik statt. Vier Experten kamen auf Einladung von Frau Wahl und Frau Seid ans Studienkolleg, um in Workshops und einer Podiumsdiskussion mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.

Julian Reck von der Deutschen Bundesbank in Stuttgart machte bereits zu Anfang deutlich, was sich auch am Nachmittag immer wieder zeigte: „Einfache Antworten auf vielschichtige Fragen sind verkürzt.“ Auch bei Dr. Bernd Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts in Tübingen klang diese Warnung vor plakativen Zuschreibungen von „gut“ und „böse“ an. Er warnte davor, Profitabilität und verantwortliches unternehmerisches Handeln zu Gegensätzen zu erklären,  denn das Gewinnstreben sei das legitime Ziel jedes Unternehmens. Dem pflichtete auch Wilhelm Mauß, Geschäftsführer der Lorenz GmbH in Ingstetten bei auf die Frage nach der Verantwortung des Unternehmers. Verantwortung für das Unternehmen, die einzelnen Mitarbeiter, die Region, aber auch eine globale Verantwortung bilden ein Spannungsfeld, in dem sich der einzelne Unternehmer bewegt, wenn er in konkreten Situationen Entscheidungen zu treffen hat. Umso wichtiger, so betonten alle Podiumsteilnehmer, seien Transparenz, klare Regeln und das Bewusstsein dass sich regionale Wirtschaftsförderung und globales Denken nicht ausschließen. Stephan Teuber, Unternehmensberater und Mitglied im Bundesvorstand katholischer Unternehmer, schließlich unterstrich die Bedeutung der solidarischen Grundhaltung. Am Ende der Diskussion bleibt nicht zuletzt die Einsicht, dass „Wirtschaft von Menschen für Menschen gemacht wird“, wie Villhauer bemerkte. Daraus folgt der Appell, sich auch als Konsument auf ihre Komplexität einzulassen und sie so mitzugestalten.


Suche