Post aus Berlin

Schüler*innen des Studienkollegs St. Johann Blönried im Dialog mit Dr. Wolfgang Schäuble

Muss ein Bundestag die Bevölkerung im Land exakt abbilden? Entsteht Schülerinnen und Schülern ein Nachteil dadurch, dass ihre Interessen im Parlament nicht durch Schüler*innen vertreten werden?

Diese Fragen waren Gegenstand einer engagierten Unterrichtsdiskussion in der Klasse 10c am Studienkolleg St. Johann. Nachdem die Rede Schäubles anlässlich der Konstituierung des 20. Bundestages im Unterricht angesehen und besprochen wurde. Schnell war der Beschluss gefasst: „Wir fragen Herrn Schäuble einfach direkt!“.

Die Schülerinnen und Schüler formulierten einen Brief an den erfahrenen Politiker und sendeten ihn an die Dienstadresse Schäubles. Als eine Antwort aus Berlin am Studienkolleg eintraf, war die Freude groß. In seinem Brief verwies Herr Schäuble darauf, dass Repräsentation nicht zwangsläufig mit Repräsentativität einhergehen muss. „Es entspricht [aber] nicht meinem Verständnis von Repräsentation, dass Junge nur von Jungen, Frauen nur von Frauen oder Muslime nur von Muslimen vertreten werden. Das Wesen unserer Demokratie besteht darin, die Bedürfnisse aller sozio-kulturellen Gruppen wahrzunehmen und im anschließenden Diskurs im Parlament Mehrheitsbeschlüsse zu fassen, die dann für alle ebenso bindend sind.“, schrieb Schäuble.

Die Jugendlichen hatten Spaß dabei, sich in politische Diskussionen einzubringen und freuten sich, dass ihre Engagement auch bei bekannten Politikern eine Resonanz erzeugt.

Bericht von Ferdinand Schönherr

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