Lernen zuhause – ein Erfahrungsbericht

Landesweit befinden sich wieder alle Schulen im Homeschooling – so auch St. Johann. Im ersten Moment war das für mich ziemlich ernüchternd, auch wenn es - angesichts der momentanen Lage -nicht wirklich überraschend kam. Für mich als Schülerin der Jahrgangsstufe 2 und für meine Mitschüler geht es auf das Abitur zu und Präsenzunterricht wäre da natürlich das Beste. Nun aber mussten wir zwangsläufig auch auf Unterricht von zu Hause umstellen. Wie das funktioniert, möchte ich nun erzählen:

In zwei von meinen Hauptfächern, Deutsch und Latein, habe ich von den Lehrern noch in der Schule Material bzw. Arbeitsaufträge für die Zeit vor den Weihnachtsferien bekommen, die ich zu den Zeiten der jeweiligen Unterrichtsstunden bearbeiten soll. In meinem dritten Hauptfach Wirtschaft sieht das ein bisschen anders aus. Hier benutzen wir, wie in vielen meiner anderen Fächer auch, unsere Lernplattform Moodle, auf die alle Lehrer und Schüler gemeinsam Zugriff haben. Das ist sehr praktisch, denn wir Schüler können uns dort in den Kursforen nicht nur untereinander, sondern auch direkt mit dem jeweiligen Lehrer austauschen. Bei Fragen und Problemen kann ich meine Lehrer aber auch direkt über Moodle, Email oder Telefon kontaktieren.

Wie sieht das Lernen über Moodle im Detail aus?

Mein Wirtschaftslehrer stellt zu Beginn jeder Unterrichtsstunde einen neuen Arbeitsauftrag mit Materialien wie Filmen oder anderen Dokumenten auf Moodle ein, den wir dann in dieser Zeit bearbeiten sollen. Die Lösungen posten wir dann in unser Wirtschaftsforum, sodass jeder auch einen Einblick bekommt, wie die anderen aus dem Kurs die Aufgabe gelöst haben und so auch seine eigene Lösung abgleichen kann. Auch in meinen anderen Fächern sieht der Ablauf ähnlich aus. Die meisten Lehrer posten am Tag des eigentlichen Unterrichts oder zu Beginn der jeweiligen Stunde ihren Arbeitsauftrag, den wir dann daheim machen und bis zu einer bestimmten Uhrzeit, meist das Ende der jeweiligen Stunde, auf Moodle hochladen müssen.

Andere Lehrer nutzen auch die Möglichkeit einer Videokonferenz über BigBlueButton, das zu Moodle gehört. In Religion bekommen wir beispielsweise pünktlich zu Beginn der eigentlichen Unterrichtstunde einen Arbeitsauftrag, den wir dann in der zweiten Stunde per Videokonferenz besprechen.

Im Großen und Ganzen funktioniert das Homeschooling, zumindest bei mir, ganz gut.

Zwar ist es etwas anstrengend, weil man sich selbst organisieren muss, um zum Stundenanfang alle Arbeitsmaterialien rechtzeitig ausgedruckt zu haben. Auch das Internet spielt nicht immer ganz so mit, wie man es sich wünscht. Aber man hat auch keine Störfaktoren um sich herum und kann seine Aufgaben ganz in Ruhe und in seinem Tempo lösen. Was mir jedoch fehlt, ist die gemeinsame Zeit mit meinen Freunden und Klassenkameraden in den Pausen.

Fazit: Seit dem ersten Lockdown haben wir und die Schule in Sachen Homeschooling einiges dazugelernt, sodass jetzt ein fast reibungsloser „Unterrichtsablauf“ möglich ist. Die Lehrer geben sich große Mühe, alle Schüler zu erreichen und stehen bei Problemen und Fragen aller Art immer zur Verfügung. Durch die einheitliche Form des Homeschoolings über Moodle finde ich es übersichtlicher und leichter, auch wenn der Austausch natürlich nicht ganz so einfach ist, wie in der Schule.

Dem Präsenzunterricht kann das Homeschooling trotzdem nicht das Wasser reichen. Wir freuen uns alle, wenn wieder ein bisschen Normalität zurückkehrt und wir wieder in die Schule können J

Eva-Maria (J2)

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