Durchgängiger Bildungsweg unter einem Dach

Franz-von-Sales-Realschule und Studienkolleg Obermarchtal schließen sich zusammen, um Schüler*innen einen pass­genauen Weg zum Abitur zu eröffnen.

Die beiden katholischen freien Schulen im Kloster Obermarchtal werden künftig noch enger kooperieren und sich zu einem Schul­zentrum zusammenschließen. Die Franz-von-Sales-Realschule mit ihren zwei Standorten in Obermarchtal und Ehingen und das Studienkolleg Obermarchtal wollen unter einem gemeinsamen Namen alle Schulabschlüsse unter einem Dach anbieten.

Die Franz-von-Sales-Realschule im Kloster Obermarchtal blickt als Mädchenschule auf eine 100jährige Geschichte zurück. Wesentlich jünger sind die beiden Neugründungen der Stiftung Katholische Freie Schule: Die Jungenrealschule in Ehingen - als Zweigstelle der Franz-von-Sales-Realschule - ermöglicht seit zehn Jahren auch für Jungen den Weg zur Mittleren Reife auf der Grundlage des Marchtaler Plans. Das Kollegium um Schulleiterin Simone Mühlberger ist sowohl für den Unterricht der Mädchen als auch für den der Jungen verantwortlich. Das Studienkolleg Obermarchtal ist ein allgemein­bildendes dreijähriges Aufbaugymnasium, das in diesem Jahr sein 20jähriges Jubiläum feiert. Es bietet einen dreijährigen Weg zum allgemeinbil­denden Abitur an. Enge Verbindungen zur Realschule gab es natur­gemäß schon immer, auch einzelne Lehrkräfte sind an beiden Schulen tätig.

In Zukunft möchte die Stiftung Katholische Freie Schule, in deren Trägerschaft sich die beiden Schulen befinden, die Franz-von-Sales-Realschule und das Studienkolleg unter einem Dach verbinden und innerhalb einer Einrichtung alle Schulabschlüsse anbieten. Der Weg zum Abitur ist unter den nötigen Voraussetzungen im gleichen Haus ohne weitere Hürden möglich. Zugleich bleibt die Möglichkeit des Einstiegs in das Aufbaugymnasium für Absolvent*innen umliegender Real- und Gemeinschaftsschulen weiterhin erhalten. „Wir sind als Realschule natürlich weiterhin an unseren beiden Standorten für alle Schüler*innen offen, die Schwerpunkte Mädchen- und Jungenpädagogik bleiben erhalten. Wir werden weiterhin unsere bewährten Angebote zur differenzierten Förderung anbieten. Im Hinblick auf den Übergang in die Oberstufe möchten wir unseren Schüler*innen in Zukunft ein passgenaueres Angebot machen, damit sie den Weg zum allgemeinbildenden Abitur gut und erfolgreich gehen können,“ erläutert Realschulrektorin Simone Mühlberger die geplante Veränderung.

Das Studienkolleg als kleine einzügige Schule bietet gute struktu­relle und pädagogische Bedingungen auf dem Weg zum Abitur. „Die Größe unserer Schule ermöglicht es, dass sich Schüler*innen und Lehrkräfte wirklich kennen. Neben dem Fachunterricht begleiten wir die Schüler*innen in der „Begleiteten Studierzeit“, um sie gezielt auf die Anforderungen des Abiturs und das selbstorganisierte Arbeiten im Studium vorzubereiten,“ erklärt Florian Schönle, der kommissarische Schulleiter des Studienkollegs. Schönle selbst unterrichtet nicht nur in der Oberstufe, sondern ist als Mathematik- und Chemielehrer auch in der Realschule im Einsatz. Er weiß, welche Unterstützung die Jugendlichen brauchen, wenn sie nach der 10. Klasse ins Studienkolleg wechseln. Neben der räumlichen Nähe sollen insbesondere die engere Zusammenarbeit der beiden Kollegien, gemeinsame Angebote, die weitere Integration digitaler Technik und dadurch entstehende neue Lernmöglichkeiten das Schulangebot besser auf die Bedarfe und Bedürfnisse der Schüler*innen abstimmen.

Dr. Joachim Schmidt, Vorstand der Stiftung Katholische Freie Schule, ist es ein Anliegen, die Schulen zukunftssicher zu machen angesichts einer immer ausdifferenzierteren Bildungslandschaft und der sich wandelnden Anforderungen an Schulen inmitten digitaler und gesellschaftlicher Transformationen: „Die Welt, in der Schüler*innen sich heute und in Zukunft orientieren und ihr Leben gestalten, ist nicht so leicht überschaubar und planbar. Der Marchtaler Plan, der die pädagogische Grundlage unserer Arbeit an den katholischen freien Schulen bildet, möchte Kinder und Jugendliche zur Selbständigkeit erziehen. Dieses Ziel erfordert unter den Vorzeichen des digitalen Wandels eine permanente Anpassung des Unterrichts und der Schulgestaltung. Mit dem Zusammenschluss der Schulen in Obermachtal und Ehingen möchten wir einen Rahmen schaffen, der Schüler*innen und Lehrkräften mehr Raum für Kollaboration und Vernetzung bietet. Kooperative Schulstrukturen, Lernsettings und Arbeitsweisen ermöglichen es, den Herausforderungen unserer Zeit besser zu begegnen. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zusammenzubringen, ist dazu hilfreich.“

Formal werden die beiden existierenden Schulen ab dem kommenden Schuljahr als fester Zusammenschluss firmieren. Wie die neue gemeinsame Einrichtung heißen wird, ist noch offen. Die Schüler*innen aller Schulen und Standorte dürfen derzeit Vorschläge für einen neuen gemeinsamen Namen machen.

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