25.000 Jugendliche machen die Welt ein bisschen besser

Baden-Württemberg | Über 800 Gruppen in Baden-Württemberg haben sich seit Donnerstag an der 72-Stunden-Aktion beteiligt. Die Organisatoren des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ziehen eine rundum positive Bilanz. Rund 7000 Unterstützer vor Ort tragen zum Erfolg der Aktion bei.

Die Liste der erfolgreich abgeschlossenen Projekte ist lang: das Obdachlosenheim in Oberachern hat einen neuen Anstrich und bessere Ausstattung erhalten, Jugendliche in Neuhausen haben eine PR-Kampagne für Erstwähler entwickelt und konnten dafür Prominente wie VfB-Torwart Sven Ulreich gewinnen, bei einem nächtlichen Fackellauf von Sinzheim nach Freiburg sammelte eine Gruppe Gebetsanliegen. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Ideen, welche die insgesamt 25.000 Teilnehmenden in Baden-Württemberg in den vergangenen 72 Stunden verwirklichen konnten.

An Deutschlands größter Sozialaktion 2013 beteiligten sich bundesweit über 175 000 Jugendliche und Unterstützer. Rechnet man die Anzahl ehrenamtlicher Stunden hoch, welche die Kinder und Jugendlichen allein aus Baden-Württemberg in dieser Zeit gemeinsam geleistet haben, kommt eine beeindruckende Zahl zustande: mehr als 1,8 Millionen Stunden ehrenamtliches Engagement zwischen Tauberbischofsheim und Bodensee. Deutlich wurde auch einmal mehr: Einsatz steckt an. Ganze Ortschaften machten mobil, um Unmögliches in den letzten Stunden wahr zu machen. Neben Freunden, Eltern, Nachbarn beteiligten sich auch viele Handwerker und Firmen in ganz Baden-Württemberg spontan unentgeltlich an der Sozialaktion. So konnten von einer Gruppe beispielsweise mehr als 80 Tonnen Sand, Kies und Rindenmulch verarbeitetet, 144 Rucksäcke mit Schulsachen gepackt oder über 700 kg als Lebensmittelspende gesammelt werden.

„Die vergangenen vier Tage haben gezeigt, was Jugendliche und Kinder im gemeinsamen Tun alles bewegen können, wie ihre Überzeugungskraft und ihre Energie die Erwachsenen anstecken kann“, fasst Manuel Schätzle, BDKJ-Dözesanleiter in Freiburg zusammen. Jugendliche erstellten gemeinsam mit Bewohnern eines Altenheims eine Dokumentation über das Leben im Alter, bauten gemeinsam mit behinderten Kindern Spielgeräte und Sitzgelegenheiten, renovierten ein Flüchtlingsunterkunft oder organisierten einen 24-Stunden-Spendenlauf für eine Schule in Nicaragua. Nur mit der Unterstützung zahlreicher Partner konnten die Projekte verwirklicht werden. Viele Landes- und Bundespolitiker und Kirchenleitungen waren bei Aktionsgruppen vor Ort und zeigten sich ebenso wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zolltisch von dem außergewöhnlichen Einsatz beeindruckt.

Darüber hinaus war die Aktion auch sozial-medial ein voller Erfolg. Platz sechs in den deutschen Twitter-Tweets, hunderttausende You-Tube Klicks und viele erfolgreiche Hilferufe auf der Aktions-Website sprechen für sich. Sehr gut wahrgenommen wurde die Medienpartnerschaft mit katholisch.de, der Livestream zur Aktion wurde mehr als 300.000 Mal aufgerufen. 
Die große Anzahl der Teilnehmenden und die vielen spontanen Unterstützer haben die katholische Jugendarbeit einmal mehr über die Kirchengrenzen hinaus ins Bewusstsein der Menschen gerückt. „Mit ihrem Einsatz und ihrer Kreativität haben die Jugendlichen ein sehr positives Bild einer lebendigen Kirche gezeichnet und haben eindrücklich ein Gegenbild zum Klischee einer „Null-Bock-Generation entworfen“, erklärt Ulrich Müllerschön, BDKJ-Diözesanleiter in Rottenburg-Stuttgart.

Aus Balingen, Höfingen, Freiburg und Tiengen reisten rund 120 Jugendliche nach Magdeburg zu den Aufräumarbeiten in den Hochwassergeschädigten Gebieten. „Die entgegengebrachte Dankbarkeit für unsere Arbeit war immens und hat uns tief berührt, ebenso wie die Tatsache, dass die Menschen in Delitzsch und Umgebung nicht in Hoffnungslosigkeit versinken, sondern versuchen positiv in die Zukunft zu schauen“ berichtet eine der Helferinnen von ihrem Einsatz. Bei Spendenaktionen während der Aktion kamen nach Schätzungen rund 20.000 Euro zusammen, die ebenfalls den Geschädigten in den betroffenen Gebieten zukommen werden.

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