Verspätete Auszeichnung im Corona-Jahr

St. Klara trotzt Corona nicht nur sportlich

Die Pandemie stellt vieles auf den Kopf und fordert die Schulen in vielerlei Hinsicht heraus. Sogar die Auszeichnung des Sportabzeichens durch den Württembergischen Landessportbund wurde um ein Jahr verschoben. Andere von Corona betroffene Bereiche meistert die Schule ebenso.

Alle Jahre wieder nimmt St. Klara nicht nur am Sportabzeichen teil, sondern gehört zu den besten teilnehmenden Schulen insgesamt. Daher freut es die Schülerinnen der Klasse 6e, dass St. Klara auch 2019 wieder einmal in der Kategorie, der über 500 Schüler, den ersten Platz geholt hat. „Auch wenn wir die Auszeichnung erst ein Jahr später erhalten haben, bin ich doch sehr stolz“, so Aurelia aus der Klasse 6e. Ihre Klassenkameradin Jule ergänzt, dass es wichtiger sei, „die Auszeichnung trotz Corona zu erhalten.“ Hauptsache, man mache mit. Daher würde sie trotz Corona und den Abstandsregelungen bei der Vorbereitung für die nächste Qualifikation wieder mitmachen.

Denn allen ist klar, dass die Pandemie besonders den Sportunterricht vor neue Herausforderungen stellt. Auf diesen ganz zu verzichten, kommt für Schulleiter Peter Pflaum-Borsi nicht in Frage. Kinder und Jugendliche benötigen die wöchentliche Bewegung. Kontaktsportarten seien zwar nicht möglich, „aber bei schnellem Tempo in der Natur laufen ist machbar“, betont Pflaum-Borsi. In Absprache mit den Schülerinnen überlegen die Sportlehrer, inwieweit welche Sportarten bei den winterlichen Temperaturen draußen und drinnen ausgeübt werden können.

Abgesehen von den sportlichen Aktivitäten „liegt die größte Herausforderung darin, dass die Schule ein Ort der Begegnung und des Vertrauens bleibt“, so Pflaum-Borsi. AG-Angebote, Exkursion oder außerschulische Lernorte sind alle unter den Tisch gefallen. „Hier eine Brücke zu schlagen, dass Schule trotzdem ein Lebensort bleibt, der nicht nur auf Lerninhalte und Schulabschlüsse fixiert ist“, sei die Herausforderung.

„Wir sind dankbar, dass der Förderverein bereits 2017 die Anschaffung von iPads für das Arbeiten im Unterricht finanziert hat.“ Dennoch sei ein weiterer Ausbau notwendig. Nicht alle Schülerinnen können von zu Hause aus problemlos digital arbeiten. Sei es, dass eine unzureichende Netzverbindung vorhanden ist oder die notwendigen Endgeräte fehlen. Bei letztem können sich die

Schülerinnen iPads von der Schule ausleihen. „Bei einer neuen Schulschließung bin ich gut vorbereitet“, so die Sechstklässlerin Mia. „Ich habe mit der Schule gesprochen, dass ich dann ein Tablet zum Arbeiten für zu Hause erhalte. Denn sonst müsste ich mit meinen Eltern und meiner Schwester immer den Computer teilen.“

Unabhängig von Corona erhielt das gesamte Lehrerkollegium mit Beginn des neuen Schuljahres ein iPad Air, das ihnen kostenlos zur Verfügung steht. Außerdem stattete die Schule schon vor drei Jahren alle Klassenzimmer und Fachräume mit Beamern, Tischkameras und Apple-TV aus. Über die digitale Lernplattform IServ steht eine gute Kommunikationsplattform zur Verfügung, die im Falle eines erneuten Lockdowns Videokonferenzen und digitale Klassenzimmer ermöglicht. „Wir haben schon mit den Lehrern geübt, wie man mit IServ arbeitet“, sagt Linea aus der 6e. „Das läuft ganz gut.“

Ein weiteres Problem sieht Pflaum-Borsi in dem Versäumnis des Landes, die Schulen mit Luftreinigungsgeräten zu versorgen. In den Monaten nach der ersten Schulschließung sei allen klar gewesen, dass sowohl eine zweite Welle als auch die kalte Jahreszeit kommen würden. Das regelmäßige Lüften bei den winterlichen Temperaturen sei für die Schülerinnen und Lehrer belastend, zumal die Maskenpflicht das Reden nicht gerade vereinfache. Daher sei er dankbar, dass der Förderverein der Schule die Finanzierung einiger Luftreinigungsgeräte übernimmt. „Schule muss trotz Corona ein sicherer Ort des Lernens und Arbeitens sein. Und dafür setzen wir alle Mittel ein, die uns zur Verfügung stehen.“

Text und Bild: Annett Povel

Suche