Zeugnisübergabe in Zeiten von Corona

Am Dienstag, den 28.7. 2020 versammelten sich 76 Abiturienten und Abiturientinnen in der Blönrieder Kirche. Dort feierten sie zum letzten Mal einen gemeinsamen Gottesdienst und erhielten in diesem festlichen Rahmen ihre Abiturszeugnisse und Preise.

Mit Namensschildern und Teelichten waren in den Kirchenbänken die Plätze unter Einhaltung der Abstandsregeln gekennzeichnet. Auf der Empore war ebenfalls auf Abstand gestuhlt, sodass auch einige Lehrer*innen dabei sein konnten. Nicht dabei sein konnten leider die Eltern der Absolvent*innen. Für sie wurde die Feier filmisch festgehalten. Wie so oft in diesen Zeiten wird das Erlebte medial vermittelt.

Corona zum Trotz hatten die Absolvent*innen die Kirche auf Hochglanz gebracht. Bunte Luftballons und Blumen schmückten die Kirchenbänke und symbolisierten Leichtigkeit und Freude. „Ein Leben in Fülle“ war das Thema der Predigt des Schulseelsorgers Pater Rajesh Pare. Er erklärte, dass Spiritualität und Glück untrennbar verbunden seien. Das Erreichte, der Erfolg könne uns nur dann nachhaltig mit Glück erfüllen, wenn zu diesem äußeren Glück auch das innere Glück komme, das Wissen um unsere geistigen Wurzeln; das Bewusstsein, dass es etwas Höheres gibt; ein Spüren der Liebe Gottes; Friede, Freiheit, Fülle und Freude.

Und zum Feiern gab es viele Gründe an diesem heißen Juliabend: Alle 76 zu den mündlichen Prüfungen zugelassenen Schüler*innen haben das Abitur bestanden. Die Traumnote 1,0 haben Matilda Bertsch und David Strobel erreicht. Petr Zubarev schließt mit einem Durchschnitt von 1,1 direkt an. Insgesamt liegt der Abitursdurchschnitt dieses Jahrgangs am Studienkolleg bei 2,1. Darauf ist Klaus Schneiderhan, Schulleiter des Blönrieder Gymnasiums, besonders stolz, weil das Ergebnis über den Landesdurchschnitten der letzten Jahre liegt.

In seiner Ansprache betonte Schneiderhan, dass in Zukunft viel von den Absolvent*innen in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft verlangt werde: Kreativität, Ausdauer, Verantwortung, fachliche Kenntnisse und auch Fähigkeiten, die nicht in Prüfungen abgefragt werden können. Schneiderhan betonte, dass diese Fähigkeiten wie Haltung und Einstellung, Empathie und Teamgeist besonders wichtig seien und auch in der Schulzeit miterlernt und zuweilen auch auf die Probe gestellt worden seien. An der Schule sein heiße sich bewähren und mit Corona hätten auch die diesjährigen Abiturient*innen sich bewährt. Eine Filmeinspielung des Bundespräsidenten, der die Abiturient*innen des „Corona-Jahres“ grüßt, schloss die Ansprache ab.

Wie in jedem Jahr wurde dann jeder einzelne Absolvent bei seinem Namen genannt und bekam das Zeugnis der Reifeprüfung und eine Rose überreicht. Auf einer Leinwand wurde dazu das Bild des Absolventen aus der fünften Klasse gezeigt. Im Anschluss wurden die Schüler*innen gewürdigt, die Preise erhielten. Mit festlichen Orgelklängen (Herbert Wenzel) endete die Feierlichkeit. Zur Gesamtaufnahme, die unter diesen speziellen Bedingungen der Pandemie nur im Freien möglich war, versammelten sich die Abiturienten und Abiturientinnen auf dem Schulgelände, wo sie bunte Luftballons auf eine ungewisse Reise schickten. Nun heißt es: Aufbruch! Wir wünschen den jungen Menschen viel Kraft und Neugier für die Schritte in ihre berufliche Zukunft!

Text: Elke Klein, Fotos: Max Widder

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