Am Aschermittwoch ist alles vorbei …. Oder geht es erst richtig los?

Heute packen wir unsere Kostüme und Masken wieder in den Koffer zurück. Alles aus und vorbei, wie es viele Karnevalslieder besingen.

Vielleicht kann man den Aschermittwoch als Beginn der 40tägigen Fastenzeit auf dem Weg auf Ostern aber auch anders für sich entdecken:

Wenn wir unsere Kostüme ausziehen, nehmen wir unsere verschiedenen Masken ab. Damit sind aber nicht einfach die bunten Kostümmasken gemeint, die wir gerne in den letzten Tagen getragen haben. Es sind die Masken, die jede und jeder von uns in seinen verschiedenen Rollen und Lebensbereichen manchmal aufsetzt oder meint aufsetzen zu müssen. Um sich selbst zu schützen, um nicht aufzufallen, um dazu zu gehören, um nicht diskriminiert zu werden und einen dummen, verletzenden Kommentar abzubekommen, um sich besser darzustellen, als man vielleicht ist …

„Ich will, dass du du bist!“ Das ist der tiefe Zuspruch von Gott an jede und jeden von uns. Gott hat jede und jeden wunderbar und einzigartig geschaffen. Und dazu lädt der Aschermittwoch uns ein: genau darauf zu vertrauen, dass ich immer schon geliebt bin. Genau so, wie ich bin. Dann muss ich nichts verstecken oder eine Show veranstalten. Dann kann ich zu mir finden, mich finden.

Dann kann ich zugleich auch unverstellt sehen, was gerade bei mir nicht gut läuft oder z.B. wo ich selbst andere in ihre Masken dränge, weil sie nicht von mir verletzt werden wollen. Das ist das Motiv der Umkehr, wenn ich mich mit meinen Fehlern und meiner Schuld ehrlich sehe und mich verändern will und kann. Das „Urbild“ von uns liegt in der Osternacht, denn das war und ist der erste Tauftermin: Die Taufkandidat*innen tragen ein weißes Kleider, das anzeigt, dass sie Christus anziehen – aber eben nicht als Verkleidung.

Aschermittwoch ist der Beginn, die Masken abzulegen und sich dem Nächsten und Gott so zeigen zu dürfen, wie man ist. Das ist eine echt frohe Botschaft, oder?

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