Nachruf der Stiftung Katholische Freie Schule auf Pfarrer Dr. Karl Brechenmacher

Als Stiftung Katholische Freie Schule nehmen wir traurig Abschied von Pfarrer Dr. Karl Brechenmacher. Er wirkte von 2001 - 2015 mit einer halben Stelle als Seelsorger für die Kirchliche Akademie der Lehrerfortbildung und widmete die anderen fünfzig Prozent seiner Tätigkeit der Seelsorgeeinheit Obermarchtal.

Denkt man an Dr. Brechenmacher zurück, so bleibt im Vordergrund immer das Bild eines wahrhaft belesenen und gebildeten Menschen. Beeindruckend war für jeden, der ihn besuchte, seine Bibliothek, deren Bücher ohne jede Lücke die Regale bis unter die Decke erfüllten. Mittendrin der Schwingsessel und die Stehlampe. Dort sitzend las er wissenschaftliche Literatur und Tageszeitungen.

Er war als Theologe, aber auch in philosophischen Diskursen immer auf dem aktuellen Stand der wissenschaftliches Diskussionen. Geprägt von der Konzilstheologie war es ihm wichtig, die „Zeichen der Zeit“ wahrzunehmen und sie im Licht des Evangeliums zu lesen und zu deuten. Die Lektüre von vier Tageszeitungen diente ihm nicht nur der persönlichen Information – er nahm die Ereignisse der Welt immer auch mit hinein in seine Gottesdienste und Predigten für die Kollegien der verschiedenen Katholischen Schulen, die er in dem von ihm sehr geliebten Kapitelsaal feierte. Von den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde er für seine meinungsstarken und pointierten Predigten, für seine spirituellen Hinweise und Impulse sehr geschätzt. Immer war es ihm auch wichtig, dass die Kollegien selbst sich am Gottesdienst aktiv beteiligten.

Für manche, die ihn kennenlernten, wurde er ein geistiger und geistlicher Begleiter, dessen Meinung und Rat gefragt und geschätzt war und mit dem man sich stundenlang angeregt und teilweise auch aufgeregt unterhalten konnte.

So war Dr. Brechenmacher in seiner bescheidenen, aber stets wertschätzenden Art oft ein stiller, für viele, die ihn erlebt haben aber ein wichtiger Wegbegleiter auf ihrem pädagogischen und geistlichen Weg. Wir alle, die ihm begegnen durften, sind dankbar für sein Wirken an und für die Katholischen Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

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