Das Institut für soziale Berufe Ravensburg auf einem ganz besonderen Holzweg

Ein inklusives Musik- und Kunstprojekt fand im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des Instituts statt.

In den Räumen des Kapuziner Kreativzentrums Ravensburg schwebt noch der Duft nach kreativem Schaffen über Tischen, Farben und künstlerischem Material. Letzte Vorbereitungen laufen, bevor das Publikum zur Vernissage des Musik- und Kunstprojektes „Vielgestalt – Auf dem Holzweg“ eingelassen wird. Gemeinsam begaben sich Studierende an der Fachschule für Heilpädagogik am Institut für Soziale Berufe (IfSB) Ravensburg und Teilnehmende des Inklusiven Ateliers des ZfP Südwürttemberg dafür auf den schöpferischen Weg. Das Ergebnis des Kooperationsprojektes zeigten sie am vergangenen Sonntag in einer beeindruckenden Performance.

 

Kunst und Musik in Holz

Unzählige Holzinstrumente sind im großen hellen Raum verteilt: Xylophone, Rasseln, Cajons, Rätschen, Klanghölzer. Und sechs übergroße Kunstwerke aus Holz. Zu Beginn besingt der Chor der Teilnehmenden den Holzweg und die „hölzerne Fantasie“. Dann war das Publikum eingeladen, den Akteuren bei der Vorstellung der Skulpturen durch den Raum zu folgen. Die Klänge der Instrumente waren einmal laut mal leise, einmal rhythmisch afrikanisch, ein anderes Mal entführten sie mit Regenrohr und Tiergeräuschen in den Dschungel, mal zu Rübezahl. Sprache und Gesang boten Einblick in die Gedanken beim Entstehungsprozess und das experimentelle Wirken. Die Anwesenden ließen sich fasziniert – teils mit geschlossenen Augen – in diese Zauberwelt entführen.

 

Nicht zu unterschätzen
Der Holzweg: Oft wird er unterschätzt. Nicht so von den rund 30 Aktiven, die bei der Vernissage ihre Werke hörbar mit viel Einfallsreichtum untermalten. An zwei Samstagen sind die Kunstwerke und die musikalischen Arrangements entstanden. Das Holz stammt aus dem Wald, aus Gärten, von Speichern oder dem Bodensee. Mit dem Projekt gaben ihm die Akteure zu seiner bisherigen Geschichte eine weitere dazu. Sie arbeiteten immer in Teams, keiner für sich allein.

 

Verantwortliche begleiten ergebnisoffen

Katharina Richter, Dozentin für Musik und Rhythmik am IfSB, und Miriam Saric, Kunsttherapeutin am ZfP, konzipierten das Projekt mit dem Thema „Vielgestalt – Auf dem Holzweg“. Zum siebten Mal fand ein solches gemeinsames Projekt statt. „Jedes Mal ist es komplett anders“, schildert Katharina Richter. Die Zusammenarbeit mit Miriam Saric sei von der Fähigkeit geprägt, den Entstehungsprozess ergebnisoffen und flexibel zu begleiten. Zu Beginn stehe für die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr meist die Sorge, ob das gemeinsame Tun funktioniert. Doch über die Musik und Kunst entstehen neue, oft sehr unmittelbare Wege der Begegnung und Kommunikation. Die angehenden Heilpädagog*innen lernen, sich selbst in dem Prozess wahrzunehmen und zu reflektieren. So wird der Holzweg zu einem guten inklusiven Weg.

Text: Heidi Fischer, IfsB RV

 

 

 

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